Stream-Graphen - Darstellung von zeitabhängigen Mengeneffekten

Umweltproben könne komplexe Lebensgemeinschaften von Mikroorganismen enthalten. Deren Zusammensetzung ist oft starken Fluktuationen unterworfen. Ursächlich dafür sind beispielsweise variierende Nährstoffversorgung oder Temperaturschwankungen. Mit Stream-Graphen illustrierten wir solche Fluktuationen innerhalb von Freiwasserproben, die im Sommer 2009 aus der Nordsee nahe der Insel Helgoland entnommen wurden. Dazu wurden Proteine aus Mikroorganismen massenspektrometrisch analysiert. Die Proteine wurden den Mikroben-Spezies zugeordnet, welche wiederum in den taxonomischen Baum der Bakterien einsortiert wurden.

Ähnliche Farben klassifizieren verwandte Bakterien. Da der visuelle Apparat des Menschen nicht mehr als 7 Farben gleichzeitig benennen und entsprechenden Elementen zuordnen kann, konnten wir keine Codierung in einer Legende benutzen. Um die Farbbänder, deren Höhe die Menge der bakteriellen Proteine darstellt, trotzdem klar zuordnen zu können, entwickelten wir einen Beschriftungsalgorithmus, der möglichst horizontale und möglichst breite Bereiche für die Beschriftung nutzt, und möglichst gute Lesbarkeit und klare Zuordnung von Text und Farbband erzielt.

Diese Art der Darstellung (zeitabhängig = horizontal) kann auch für Konzentrationsgradienten, Tiefenprofile in Sedimenten,  Sauerstoffverfügbarkeitsgradienten etc. pp. angewendet werden.